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Friedensschriften

Zweisprachige Ausgabe, Französisch-Deutsch, Philosophische Bibliothek 606

Erschienen am 15.06.2012, Auflage: 1/2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787322664
Sprache: Deutsch
Umfang: LXXIX, 127 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 19.2 x 12.4 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Jean-Jacques Rousseaus Schriften zur Stiftung eines fortdauernden Friedens unter den europäischen Völkern, Extrait du Projet de Paix Perpétuelle de Monsieur L'Abbé de Saint-Pierre und Jugement sur la Paix Perpétuelle, haben eigenständige Bedeutung in der systematischen Entfaltung einer Forderung der Rechtsphilosophie, die Kant später »nicht bloß [als] einen Teil, sondern den ganzen Endzweck der Rechtslehre innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft« hervorgehoben hat. Beide Schriften verdienen besondere Aufmerksamkeit, da ihnen eine gegenüber dem Abbé selbständige und weiterführende rechtsphilosophische Bedeutung in der Entfaltung einer universalen Friedensidee zukommt, besonders auch im Hinblick auf die Genese von Kants berühmten Traktat Zum ewigen Frieden von 1795; so schreibt de Bastide in seinem Vorwort zur Erstausgabe des Extrait, man solle sich von dem Titel nicht täuschen lassen: »Der Analytiker [Rousseau] ist hier in sehr vielen Hinsichten der Schöpfer«. In deutscher Sprache bislang nicht selbständig verfügbar, werden sie hier in einer das Original und die deutsche Übersetzung enthaltenden Neuausgabe mit einer ausführlichen Einleitung vorgelegt. Der 1756 verfasste Extrait wurde erstmals veröffentlicht in der Ausgabe von de Bastide (Amsterdam 1761) und dann in die von Rousseau geplante, von ihm noch mit vorbereitete erste Gesamtausgabe seiner Werke von du Peyrou / Moultou (postum Genf 1782, dort Band 24) aufgenommen. Die ebenfalls 1756 abgeschlossene, aber zunächst zurückgehaltene Schrift Jugement wurde gemäß dem Willen Rousseaus in der genannten Ausgabe von 1782 (Band 24) überhaupt erstmals publiziert. Auf dieser mithin maßgebenden Textgrundlage beruht die vorliegende zweisprachige Neuausgabe.

Autorenportrait

Jean-Jacques Rousseau wird 1712 in Genf als Sohn eines Uhrmachers geboren. Bereits in früher Jugend beginnt er ein unstetes Wanderleben, ein Zustand, der ihm zeitlebens eigen bleibt und ihn zwischen der Schweiz, Frankreich, Italien und England umhertreibt. 1744 lernt er in Paris Diderot kennen und verfaßt für die "Encylopédie" Artikel über Musik. Mit seiner kulturkritischen Schrift Über Kunst und Wissenschaft von 1750 gewinnt er eine Preisfrage der Académie von Dijon und wird über Nacht berühmt. In dieser wie in der Streitschrift Über den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen von 1755 entwickelt Rousseau den Grundgedanken seiner radikalen Kultur- und Zivilisationskritik. Die Entfaltung des Verstandes und die Entstehung des Eigentums brandmarkt er als Ursachen für die Ausbildung der gesellschaftlichen Ungleichheit unter den Menschen und setzt so ein erstes Signal für die die Freiheits- und Gleichheitsforderungen der Revolution von 1789.In den sechziger Jahren entstehen in kurzer Folge die wirkungsmächtigsten Werke Die neue Heloise, der Émile und Der Gesellschaftsvertrag. Während Die neue Heloise sofort ein großer Erfolg wird und eine Welle von Briefromanen in ganz Europa auslöst (darunter z. B. Goethes Werther), wird der Gesellschaftsvertrag nach seinem Erscheinen verboten. Auch der Émile löst einen Sturm der Entrüstung aus. Durch Flucht entgeht Rousseau der Verhaftung und begibt sich nach England zu David Hume. Zu der tatsächlichen Verfolgung und Verunglimpfung entwickelt er einen manifesten Verfolgungswahn, der ihn weiter umtreibt. 1770 kehrt er nach Paris zurück und wird von den dortigen Behörden stillschweigend geduldet. Rousseau stirbt 1778 in Ermenonville bei Paris.

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