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Ein rasch gesponnenes Netz

Erschienen am 05.09.2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783875124842
Sprache: Deutsch
Umfang: 146 S.
Format (T/L/B): 1 x 20.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Persephone Abbotts Novelle erzählt von einer unüberlegt geschlossenen Ehe, die sich in der Auflösung befindet. In engen, heruntergekommenen Räumen einer scheinbaren Intimität ist die zum Scheitern verurteilte Beziehung 'untergebracht'. Symbolhaft wird aus den bewohnten Zimmern und Stockwerken eines schäbigen kleinen Hauses in der niederländischen Stadt Gouda heraus erzählt. Die poetische Basis des häuslichen Raumes steht hier nicht für Geborgenheit und Schutz, sondern für Isolation und Entfremdung. Unsentimental und ehrlich beschreibt die Autorin die kulturellen Zwänge und Rassenkonflikte, in denen die beiden namenlosen Protagonisten gefangen sind. Diese Novelle erzählt von der Ungewissheit einer persönlichen Identität in einer Ehe und des Kampfes mit sich selbst, um diesen metaphorisch aufgeladenen Ort endlich verlassen zu können.

Autorenportrait

Persephone Abbott, in Kalifornien geboren und aufgewachsen, beschloss schon als junge Frau nach Europa zu gehen. Seit dem Abschluss ihres Gesangsstudiums in den Niederlanden arbeitet sie als klassische Sängerin und Gesangslehrerin. »Ein rasch gesponnenes Netz« ist ihr Roman-Debüt.

Leseprobe

1. Er bleibt die ganze Nacht weg Von den beiden Mitbewohnern, die mit ihr unter einem Dach lebten, war der Kater sehr viel wichtiger als ihr Mann. Sie entdeckte das bald, nachdem der Kater gestorben war. Als sie das begriff, spürte sie einen säuerlichen Geschmack im Mund wie von Essiggurken, und während sie diesem Gedanken nachgab (sie hatte manchmal einen richtigen Heißhunger auf Essiggurken), wurde ihr klar, dass sie schon immer gewusst hatte, dass ihr Mann mit dem Leben im Haus nichts zu tun hatte. Sie fühlte sich ohne die Gesellschaft des Katers völlig allein. 'Wenn du weg bist', beklagte ihr Mann sich immer gereizt, 'kommt der Kater nicht nach Hause.' Als wäre es seine Lebensaufgabe, wies ihr Mann beständig auf alles Negative hin, das ihn betraf, um seine Unzulänglichkeit zu betonen. 'Er bleibt die ganze Nacht weg', so als wäre die Katze daran schuld, dass er ihr als menschlicher Umgang nicht genügte. 'Ich mag keine Häuser', verkündete er achselzuckend, bevor sie den Vertrag für das letzte, ihr letztes, Haus unterschrieben. Er ließ nicht mehr locker, als hätte das Haus etwas gegen ihn, und gab ihr zu verstehen, dass es ihm ganz egal sei, in welchem Haus sie wohnen würden. 'Es gefällt dir? Okay, dann kaufen wir es.' Er tat sein Bestes, um sie zufriedenzustellen, gab großzügig ihrem Wunsch nach einem bescheidenen Haus nach, dessen Preis weit unter ihren finanziellen Möglichkeiten lag. Es war, als wäre sie jemand, der unter sehr beschränkten wirtschaftlichen Verhältnissen einer Vorliebe für ausgefallene Hosen nachging, oder als schaue er einem Mädchen in ziemlich abgerissenen Kleidern zu, wie sie voller Lust einen Mantel anzog, der eine Nummer zu klein war.

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