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Norwids Geliebte

Dt/poln

Erschienen am 25.09.2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783902951458
Sprache: Deutsch
Umfang: 148 S.
Format (T/L/B): 1.6 x 19 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der obsessive Umgang mit Tod, Eros und Krankheit ist signifikant für Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki, dem rätselhaftesten und wortmächtigsten Gegenwartsdichter Polens. In 'Norwids Geliebte' führt er uns in seinen Herkunftsort Wólka Krowicka, den er selbst schon lange nicht mehr besucht hat, und bedenkt alle Verstorbenen der Gegend, die nicht vergessen werden sollen, mit Gedichten. Im Zentrum des Bandes steht aber 'Norwids Geliebte', seine sich selbst zur Geliebten des romantischen Dichters Cyprian Kamil Norwid stilisierende Mutter, ihr Hang zum Alkohol, ihre Schizophrenie. Sowie sein tyrannischer Vater, 'der Ernährer', der ihnen verbot, die regionale ukrainisch-polnische Mischsprache Chachlakisch zu sprechen. Genau genommen schreibt Eugeniusz Tkaczysyn-Dycki nicht über die Verstorbenen, vielmehr kommen sie zu ihm: 'mich besuchen menschen die es / heute nicht mehr gibt'. Als Nachwort hat der Autor dem Band eine erhellende biografische Fußnote beigegeben, in welcher er von der gesellschaftlichen Ächtung der Mutter aufgrund der Kriegsverbrechen ihres Vaters erzählt, von ihren Erkrankungen, vom Zauber ihres gemurmelten, frei improvisierten Gedichtvortrags und von den Verfluchungen durch seinen Vater.

Autorenportrait

Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki, geb. 1962 an der polnisch-ukrainischen Grenze in Wólka Krowicka, lebt in Warschau. Er gilt als literarischer Einzelgänger, der durch legendäre Lesungen zum Kultautor avancierte. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2009 den Nike- Literaturpreis, die bedeutendste literarische Auszeichnung Polens. In der Edition Korrespondenzen erschienen: 'Geschichte polnischer Familien' (2011) und 'tumor linguae' (2015).

Leseprobe

in diesem haus gab es niemals licht (nicht mal im zimmer oben oder unten) denn mutter bewegte sich in vollkommener dunkelheit auch wenn sie in den keller stieg hatte sie keine rußkerze bei sich wir hatten früher keinen strom im keller und auf dem dachboden als es dann hell wurde bewegte sich mutter trotzdem (wie in jedem guten gedicht) in vollkommener dunkelheit ich möchte es ihr gleichtun

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