Beschreibung
Man könnte das einen minimalistischen Gedichtband nennen, jeweils zwei streng dreizeilige Strophen, der mittlere Vers je einsilbig - und aus dieser Kargheit destilliert Jürgen Kross eine Auseinandersetzung mit dem 'Ausgesetztsein' in der aufs Elementare reduzierten Lebenswelt. Die Kurzgedichte reißen knappe Bilder auf, die an 60er-Jahre-Fernsehen erinnern mögen: die Ausstattung möglichst schwarz-weiß gehalten, gewissermaßen Beckett'sches Setting, Sonne, Wind, Meer, Wolken, Staub, Schädel. Mehr braucht's nicht, um die Konsequenzen aus Anfang und Ende zu skizzieren: aus erden. erstände nicht wieder. den es aus angst so verwarf. ihn fügt es in andre gebilde. fremdem hinzu. 'Der Lyriker Jürgen Kross [.] schreibt seit Jahren an einem einzigen Werk', formulierte die Allgemeine Zeitung Mainzim August 2004 und fährt fort: 'Kross' Auseinandersetzung mit dem Tod nimmt eine überraschende Wendung. Der Tod scheint nicht näher zu rücken, sondern sich zu entfernen. Zumindest entzieht er sich mehr und mehr der Erkenntnis. Eine Stille ist eingetreten, die dem lyrischen Ich doch keine Ruhe läßt.'
Autorenportrait
Jürgen Kross ist 1937 in Hirschberg, Schlesien, geboren. Beim ZDF wurde er zum Fernsehredakteur ausgebildet. Heute betreibt er in Mainz eine Buchhandlung. Es liegen zahlreiche Gedichtbände von ihm vor sowie 'Höllenglut' (Erzählungen) aus dem Jahr 2002 und 'Die Sonne' (Suhrkamp im gleichen Jahr). In den Zeitschriften Akzente, ndl und Litfaß und in vielen Periodika in USA, Schweiz, Belgien und Frankreich ist er häufiger Gastautor. ein künder zum abbruch der worte.