0

Lieder für die letzte Runde

Mit Bier-Pappdeckel, CD, Reihe Lyrik 43

Erschienen am 15.05.2015
10,00 €
(inkl. MwSt.)

Im Moment nicht lieferbar. Bitte nachfragen.

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783937445724
Sprache: Deutsch
Format (T/L/B): 0.6 x 12.5 x 14.2 cm

Beschreibung

In der Tiefe langer Abende kommen in dunklen Lokalen große und schwere Fragen auf: der aufgewühlte Grund. In dieser Lage hilft nicht mehr viel weiter, eines aber hilft immer: ein Lied für letzte Runde, die sich mit diesem letzten Lied noch ein wenig hinauszögern lässt. Radikal und zaudernd. Verdreht und berauscht. Zur Nachtschicht aller Zöglinge der Augenblickskunde. Es sind altmodische Chansons, also kein Pop in dem Sinn. Eher so: Die Krypto-Diva steht am Rand und tonlos lacht sie. Dann lacht sie wieder laut, doch tanzen tut sie nicht. Ein Rabe hebt sich in die Lüfte. Neben ihm stürzt ein Wunsch, der keine Flügel hat, in die letzte Tiefe. Kommt sogleich wieder herauf, stemmt sich über die Kante und singt mit der Diva ein schwieriges und liebes Duett. Als Opus infinitum komponierte der Theatermusiker Franz Tröger die Lieder für die letzte Runde, ein Liederreigen der Berliner Autorin Monika Rinck, der etwa seit dem Jahr 2008 entstanden ist. Gesungen werden die Lieder zu Klavier, Spieluhren und Melodica von Christian Filips - Dichter, Sänger und Dramaturg der Sing-Akademie zu Berlin. Die CD wurde kongenial von Andreas Töpfer gestaltet.

Autorenportrait

Christian Filips, geboren 1981 in Osthoven, lebt als Autor, Regisseur und Musikdramaturg der Sing-Akademie in Berlin. 2010 erschien "Heiße Fusionen" als roughbook bei Urs Engeler. 2012 erhielt er den Heimrad-Bäcker-Förderpreis. Er übersetzte Gedichte von Pier Paolo Pasolini, Laura Riding, Paul Bogaert und mit Aurélie Maurin den Gedichtband "Die Seele" von Christian Prigent, roughbooks 2015. An der Volksbühne Berlin inszenierte er zuletzt "Die Bismarck. Ein Moratorium für die Eiserne Kanzlerin in Dir", mit Sophie Rois, Susanne Bredehöft, Daniel Zillmann und anderen. Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, lebt als Autorin in Berlin. Sie veröffentlichte unter anderem das "Begriffsstudio 1996-2001", Edition Sutstein 2001 (fortgeführt unter www.begriffsstudio.de), "Ah, das Love-Ding! Ein Essay", kookbooks 2006, "zum fernbleiben der umarmung", kookbooks 2007, "Helle Verwirrung/Rincks Ding- und Tierleben", kookbooks 2009, "RIDING und parariding" (mit C. Filips), roughbooks 2011, "Honigprotokolle", kookbooks 2012, "I am the Zoo", Peter Engstler 2014, und "Risiko und Idiotie", kookbooks 2015. Sie erhielt unter anderem den Peter-Huchel-Preis 2013 und den Kleist-Preis 2015. Monika Rinck ist Mitglied im P.E.N.-Club, der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie kooperiert mit Musikern und Komponisten und lehrt von Zeit zu Zeit. Franz Tröger, geboren 1961 in Kempten, studierte Klavier, Komposition und Geschichte in München und Berlin. Als Musiker war er unter anderem am Stadttheater Basel, am Züricher Theater am Neumarkt, am E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg sowie an der Hochschule Ernst Busch aktiv. Für Museen inszeniert er musikalisch-literarische Rundgänge zu Kunst- und Sachausstellungen. Seine Spezialität ist Musik für Spieluhren, zusammengefasst in der Sammlung "99 kleine Zugaben für alle Gelegenheiten".

Leseprobe

Lied vom Stiegenhaus Freunde, kommt mit in das Stiegenhaus. Wir steigen lässig Schritt für Schritt hinauf, bis wir ganz oben unterm Dachfirst stehn, jetzt kann es nur noch in die Wolken gehn, für den Absturz ist später noch Zeit. C'est peutêtre auch zerstörerisch, doch das ist so toll, sag ich. Dann ist es halt zerstörerisch, peutêtre, kann sein, weiß ich nicht, dann ist es halt zerstörerisch, doch es ist auch toll.